DIY: Aussaat-Töpfchen selbstgemacht!

In der Not geboren und doch auf den ersten und auch zweiten Blick ganz gut geworden: Selbstgemachte Aussaat-Töpfchen! 

Heute haben Hannah und ich einen Aussaat-Marathon auf dem Boden unserer Küche veranstaltet. Wir suchten unsere drei Saatgut-Kästen (Gemüse, Kräuter & Blumen) durch und legten uns raus, was heute in die Erde kam. Und da staunten wir nicht schlecht was da alles so bei war:

10 Tomaten-Sorten

Pastinaken

Knollensellerie

Schnittlauch

Petersilie

Porree

Magentaspreen

Dost (Majoran, Oregano)

Prunkwinde

Zwar haben wir in der letzten Zeit viele Töpfchen (Schlagsahne, Joghurt, Frischkäse etc.) gesammelt und doch merkten wir schnell, dass unser Arsenal an Aussaat-Töpfchen so nicht reichen wird. Und da erinnerte ich mich an etwas, das ich vor einiger Zeit in einer Gartenzeitschrift („So schmeckt Garten“, Ausgabe 2/2015, S.35) gesehen habe: Selbstgemachte Töpfchen aus Zeitungspapier. Ich schaute mir das Bild nochmal an und musste leider feststellen, dass da keine großartige Erklärung beistand, wie das bewerkstelligt wurde… 😦

So beschloss ich kurzerhand die Not zu nutzen und kreierte selber schnell eine Möglichkeit, um solch ähnlichen Töpfchen herzustellen. Und alles was ich brauchte waren:

eine Klopapierrolle 

alte Zeitungen

Baumwollfaden (Naturbast oder Strohband wäre sicherlich genauso gut gewesen)

Aber hier eine kleine Anleitung, wie das so funktioniert. Vielleicht kann ja einer damit was anfangen 🙂

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1) Ihr nehmt euch eine Klopapierrolle und faltet sie zu einem Rohling für die Töpfchen, die ihr in den folgenden Schritten darum falten werdet.
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2) In einem zweiten Schritt achtelt ihr ein großes Blatt Zeitungspapier. So habt ihr acht etwa gleich große Stücke von 20 x 20 cm. Ob die jetzt 5 cm größer oder kleiner sind, ist echt egal.
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3) Dieses Papier faltet ihr jetzt in den folgenden Schritten um die Rolle.

 

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4) Erst einmal mittig mit der geschlossen Klopapierrollen-Seite nach unten…
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5) … dann links einmal umschlagen.
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6) Dann wird einmal rechts umgeschlagen. Dabei drauf achten, dass das Zeitungspapier recht stramm auf der Rolle sitzt.
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7) Nun drückt ihr den Boden einmal fest an.
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8) Ihr nehmt euch einen Faden (hier ein Baumwollfaden), der auch verrottet, da der Faden schlussendlich mit der Jungpflanze ins Beet gesetzt wird. Da solltet ihr drauf achten, kein Polyacyryl oder ähnlich unverrottbare Materialien zu nehmen. Ideal wäre sicherlich Naturbast oder Strohband, jedoch hatte ich das jetzt gerade nicht zur Hand 😦
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9) Diesen wickelt ihr nun ein paar Mal um das Papier und knotet ihn schließlich fest.

 

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10) Nun könnt ihr die  Rolle herausnehmen. Ich habe irgendwann angefangen, vor diesem Schritt die entstandenen Töpfchen auf Höhe der Rolle mit einer Schere anzuschneiden, um gleich hohe Töpfchen zu erhalten. Ist aber nicht zwingend notwendig…
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12) Euer Ergebnis: ein fertiges Aussaat-Töpfchen! Ich habe nach einigen Durchgängen weniger als eine Minute pro Töpfchen gebraucht… man wird immer schneller!

 

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13) Dieses Töpfchen könnt ihr nun, wie ich heute Abend, mit Aussaaterde befüllen.

Ich habe heute Abend eine kleine Massenproduktion gestartet und so konnte Hannah auch ihre Tomaten aussäen. Hier ein Bild mit dem Schilderwald 🙂

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Massig kleine Töpfchen aus Zeitungspapier 🙂 Diese werden beim Aussetzen der Pflanzen ins Freiland einfach mit eingepflanzt und werden dann innerhalb der gleichen Saison noch im Beet verrotten!

 

Wie macht ihr das ? Kauft ihr euch jedes Jahr neue Torf- oder Kokosquelltabs? Oder habt ihr diese großen Paletten, die es in den Gärtnereien auch immer gibt? Ich würde mich sehr über einen Kommentar freuen. Gerne habt ihr auch die Möglichkeit Anmerkungen zu machen oder Fragen zu stellen! 

 

29 Gedanken zu “DIY: Aussaat-Töpfchen selbstgemacht!

  1. Na, da sagen wir mal: Daumen hoch für die Töpfchen! Wir ziehen in Blumentöpfen an.
    Welche 10 Tomatensorten kommen denn in den Garten? Und was ist Magentaspreen?
    Grüße an Hannah!
    Viele Grüße
    AnDi

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    1. Danke sehr 🙂
      Die Sorten sind hier aufgelistet:
      https://fahrtrichtungeden.wordpress.com/2016/01/14/saatgut-satt/

      Hinzukommen noch die Sorte Piennolo und eine Ampeltomate. Letztere wird auch nicht ins Beet wandern, sondern in einem Kübel oder ähnlichem ihr Leben verbringen dürfen.
      Und Magentaspreen (oder auch „Baumspinat“) ist eins der Melden-Gewächse und kann kulinarisch ähnlich wie Spinat oder Mangold als Salatgrün oder Gemüse genutzt werden. Nur wird Magentaspreen wesentlich höher (bis 1,5m) und man nimmt hier vor allem die sehr jungen Triebe und Blätter. Haben das dieses Jahr zum ersten Mal und sind gespannt, wie gut wir es verwerten werden. Und natürlich ob es überhaupt wächst, aber es soll wohl recht anspruchslos sein 😉
      Und Hannah hat sich über die Grüße gefreut 😉
      Grüße! Michael

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      1. Ah, danke für die Info! Na, da sind wir mal gespannt wie es klappt mit dem Magentaspreen! Für den Balkon ist er wohl etwas zu groß 😉 Wir gucken uns das mal bei Euch 2 an!
        Drücken ganz doll die Daumen, dass die komplette Saat aufgeht! Und was Tomaten in Kübeln angeht : das klappt super! Damit fahren wir seit Jahren echt gute Erfolge ein.
        Liebe Grüße und eine gute Nacht
        AnDi

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  2. Hallo!

    Ich habe im letzten Jahr alte Eierbecher verwendet. Da ist aber sehr wenig Erde drin.

    Kennst Du eigentlich unsere Linkparty „einfach.nachhaltig.besser.leben“? Dein Beitrag würde sehr gut dazu passen.

    Falls Du Interesse hast, mehr Infos findest Du bei meinem Blog in der rechten Seitenleiste ganz oben.

    lg
    Maria

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    1. Guten Morgen Maria 🙂
      Ja, die Menge mit der Erde ist schon wichtig… vor allem bei so Kulturen wie Tomaten, die einfach gut wurzeln, schnell groß werden und entsprechende Mengen an Nährstoffen brauchen. So etwas wie Salate würden in Eierbechern sicherlich gehen (wir ziehen unsere Salate auch in Eierkartons vor)…
      Und mit der Linkparty schau ich mir gerne mal an! Ich weiß noch gar nicht so genau was eine Linkparty ist 😉
      Viele Grüße! Michael

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      1. Hallo Michael!

        Eine Linkparty funktioniert so, dass in einem Beitrag von einem Blog jeder, der einen passenden Beitrag hat, seinen Beitrag verlinken kann.

        Meist wird dazu inlinkz verwendet.

        Der Vorteil ist, dass viele thematisch passende Beiträge (in unserem Fall grüne Gedanken, Nachhaltigkeit, DIY) an einer Stelle gesammelt werden.

        Wenn sich jemand dafür interessiert, bekommt er einen schnellen Überblick, was gerade so geschrieben wird auf Blogs.

        Derjenige, der verlinkt, hat den Vorteil, dass sein Beitrag von interessierten Lesern gefunden wird.

        Ist nicht so kompliziert, wie es klingt. Weitere Infos sind in meiner Fixseite zu finden.

        https://widerstandistzweckmaessig.wordpress.com/a-linkparty-einfach-nachhaltig-besser-leben/

        lg
        Maria

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      2. Hallo Maria 🙂
        Vielen lieben Dank für die Erklärung! Ich werde mich da auf jeden Fall beteiligen! Und sobald am 10. März die neue Runde startet, werde ich den Beitrag dazu posten! Werde ja dann sehen, bo das alles so klappt 😉

        Liebe Grüße und danke nochmal für den Tipp! Du wirst dann da sicher öfter was von mir lesen!

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  3. Das muss ich auch mal ausprobieren. Die Idee mit der Klopapierrolle ist super. Bis jetzt hab ich immer alte Pflanzentöpfchen verwendet. Der Vorteil der Zeitungstöpfchen ist ja , dass man die nicht entfernt sondern mit einpflanzt und die verrotten dann in der Erde schnell.
    LG Arlene

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    1. Sehr richtig! Und die Zeitungen sind auch noch für was gut, denn diese Käse-Wochenblätter, die sich bei uns stapeln (obwohl eine Bitte am Postkasten kleben haben, diese nicht (!) bei uns einzuwerfen), sind eh nur voll mit Schund und irgendwelchen stupiden Nachrichten über den örtlichen Karnevalsverein sowie Werbung von Kleider-Ketten…

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  4. Hallo ihr Zwei,

    ich habe auch schon fleißig gebastelt. Jede Toilettenpapier-oder Papierrolle wird zum Anzucht-Töpfchen umfunktioniert.
    Wie es funktioniert habe ich mir hier abgeschaut:

    Und wenn die Zeit, zum pikieren gekommen ist, machen ich und mein Mann im Akkord, größere Töpfchen aus Zeitungen, ist leider auf Englisch, aber die Faltweise finde ich die Beste:

    Tolle Arbeit.

    Grüner Gruß MION

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  5. Ich habe die Klopapierrollen pur als Anzucht-Töpfchen verwendet. Aber eure Idee ist auch klasse 🙂 Die werde ich bestimmt im nächsten Jahr auch mal umsetzen 🙂
    LG und ein schönes Wochenende
    Sabrina

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      1. Okay das ist ein Argument 😀 ich hab einige Wochen gesammelt und in diesem Jahr nur 6 Rollen gebraucht, ansonsten hab ich eierkartons genutzt 😉

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  6. Das werden aber Unmengen an Pflanzen … Ich nehme immer diese grünen Mini-Gewächshäuser mit 24 Fächern … mit den Papprollen habe ich schlechte Erfahrungen gemacht – sie fangen schnell an zu schimmeln 😦

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    1. Wir sind auch mal gespannt, ob und wann Schimmel aufkommt… wir werden davon berichten!
      Wir haben insgesamt mittlerweile vier Zimmergewächshäuser, wobei drei von denen im letzten Jahr schon nicht gereicht haben. Mal gucken ob wir noch aufrüsten müssen 😉

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  7. Hallo,

    Ich hab auf meinem Blog auch ein kleines Video, in dem ich zeige, wie ich Anzuchttöpfchen aus Toilettenpapierrollen in 20sek bastele. Das Video ist insgesamt allerdings etwas länger.

    Ich sammele das ganze Jahr über die Rollen und da kommt bei uns ne große Tüte zusammen. Wir sind auch zu zweit, haben aber auch oft mal Besuch, der dann auch mit verbraucht.

    Wg. Schimmel: Den hatte ich letztes Jahr auch an einigen Töpfchen, aber diesmal habe ich sie luftiger hingestellt und gieße erst, wenn sie etwas antrocknen. Bis jetzt noch kein Schimmel in Sicht (hab schonmal geprüft).

    Finde eure Seite toll und informativ und jetzt habt ihr einen neuen Follower! Weiter so! 😊🙋

    Liebe Grüße
    Woodstock

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  8. Das ist eine schöne Idee. Werde ich auf jeden Fall nächstes Jahr ausprobieren. Bis jetzt hatte ich immer die Pflanzkisten meiner Oma, die aber leider langsam den Geist aufgeben. Was habt ihr für Erfahrungen gemacht, fühlen sich die Pflänzchen wohl in den Rollen? Vermutlich müssen sie aufgrund der Größe relativ schnell wieder umgepflanz werden oder?

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    1. Hallo 🙂
      Die rollen sind so gar recht groß und viele kamen direkt so ins Beet. Wobei man echt sagen muss dass man nicht zu viele von denen zu dicht zusammen 0
      ^stellen darf, da sich das Papier sonst zu schnell zersetzt. Nur sehr große Kulturen wie Kürbis wird knapp in den Töpfchen! 🙂

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