Topinambur im Test

Ein weiterer Test in diesem Jahr (als ob wir noch nicht genug zu tun hätten mit den restlichen Beeten), ist der Topinambur 🙂 Leider haben wir es bisher noch gar nicht geschafft, darüber zu berichten, obwohl er schon so lange im Garten ist!

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Topinambur-Pflanzen mit Knospen am 3. Juli 2016

Dass wir Topinambur anbauen, ist mehr oder weniger Zufall – über Bekannte sind uns ein paar Knollen in die Hände gekommen, und schwupps, waren sie unter der Erde 😀 Das passierte bereits am 11. April, ohne jegliches Vorkeimen etc. Die Pflanzen wachsen jetzt auf unserem „Zusatzbeet“, wo alles wächst, für das wir sonst nirgends mehr Platz haben 🙂 Wir hätten die Knollen natürlich auch einfach essen können, aber stattdessen haben wir sie lieber im Garten verbuddelt 😀 Mal sehen was daraus wird 😉

Ich selber habe noch nie Topinambur gegessen und weiß somit gar nicht, was mich da erwartet und ob sich der Anbau überhaupt lohnt! Aber da die Pflanzen auch sehr hübsch blühen, dachten wir uns, dass sie im Garten auf keinen Fall schaden können 🙂 Wir haben die Knollen also einfach unbehandelt in die Erde gesteckt, gut zugedeckt und kräftig angegossen!

Erstmal ließ sich dann lange Zeit nichts blicken, sodass wir die Hoffnung auf eine Topinambur-Ernte und -blüte schon aufgegeben hatten! Doch Mitte Mai zeigte sich bei jeder gesetzten Knolle ein kleiner grüner Keimling, sechs Stück insgesamt. Somit waren wir bei einer sensationellen Keimquote von 100%, juhuu 🙂 

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Da sieht man vor lauter Grün den Topinambur nicht mehr 😀 Die sechs großen Pflanzen sind es, am 3. Juli 2016

Mittlerweile sind die Pflanzen schon so gut wie schulterhoch und bilden überall Knospen, die hoffentlich bald anfangen zu blühen! Auf die Blüte freue ich mich schon sehr, da der Topinambur (aus derselben Gattung wie die Sonnenblume) sehr hübsch blüht! Vielleicht freuen sich da auch noch die Bienen 😀 

Das bisherige Fazit ist also: Topinambur wächst auch ohne viel Fleiß und Arbeit sehr zuverlässig. Eine der wenigen Pflanzen, die den Hagelsturm ohne jeglichen Schaden überstanden hat! Ob das Zufall war oder die Pflanze einen besonderen Schutzmechanismus hat, können wir leider nicht beurteilen 😉 Wir haben uns jedenfalls kaum um die Pflanzen gekümmert und kein einziges Mal gegossen (wobei bedacht werden muss, dass es sich um ein sehr feuchtes Jahr handelt!). Außerdem stehen die Pflanzen quasi am schlechtesten Platz im Garten, mit sehr wenigen Sonnenstunden – wachsen tun sie trotzdem 🙂 Was die Knollenbildung betrifft, bilden wir uns hoffentlich schon ganz bald ein Urteil 🙂

Wie sind eure Erfahrungen mit Topinambur? Lohnt die Pflanze sich im Selbestversorger-Anbau, oder ist das eher ein Flop? Wir freuen uns natürlich auch wie immer über Rezepte, denn mal wieder haben wir hier etwas angebaut, was wir noch nie zuvor probiert haben 😀

 

10 Gedanken zu “Topinambur im Test

  1. Topinambur zählt zu den invasiven Neophyten. Deshalb empfiehlt sich der Anbau mit Wurzelsperre. Ich benutze dazu immer die schwarzen Kübel, die die Discounter für die Schnittblumen verwenden. Diese Kübel gibt es meist kostenlos, wenn die Schnittblumen verkauft sind. Einfach unten ein paar Löcher hinein und jeweils ein bis zwei Knollen + Erde. Im Herbst haben sich neue Knollen gebildet und können leicht aus dem Topf geerntet werden. Ich verwende großknollige Topinambur-Sorten. Es gibt auch welche, deren Knollen dem Ingwer ähneln. Die zu putzen ist selbst mit kleiner Bürste recht mühselig. Die Knollen des Topinambur schmecken herrlich nussig, auch roh im Salat. Allerdings sollten bestimmte Mengen pro Mahlzeit nicht überschritten werden (bei mir 200 g) sonst droht Durchfall. Auch wie Bratkartoffeln oder als Gratin zubereitet, schmecken Topinamburknollen gut.

    Kulinarische Grüße aus dem Garten 🙂

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    1. Aaah, ohje, da bin ich aber gespannt, ob sich der Topinambur bei uns jetzt invasiv ausbreitet 😀 Ich glaube wir haben uns so einige Pflanzen in den Garten geholt, die uns jetzt länger verfolgen werden (Magentaspreen und Amaranth soll sich ja auch unheimlich ausbreiten!).

      Die Pflanzen im Kübel zu halten ist natürlich ne super Lösung, vor allem ist dann die Ernte auch schön einfach, nicht wahr ? 😀

      Unsere Knollen ähneln dem Ingwer sehr – welche Sorte es ist, weiß ich leider gar nicht, aber ich hoffe, dass sie schmecken 🙂 Als Bratkartoffeln zubereitet hört sich auf jeden Fall schonmal sehr gut an 😉

      Ganz liebe Grüße zurück!

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  2. Bin sehr gespannt auf eure Topinambur-Blüten – wir haben hier eine ausdauernde Sonnenblumenart, bei der ich seit Jahren rätsele, ob es wohl Topinambur sein könnte. Die Rhizome sind eher klein und dünn, aber nachdem der Garten jahrzehntelang vernachlässigt wurde, könnten sie ja auch einfach degeneriert sein – oder unser Lehmboden ist dicken Knollen abträglich. Ich habe mich jedenfalls noch nicht getraut, die Knollen mal zu probieren… das Laub sieht allerdings genauso aus wie auf eurem Bild! Wenn auch die Blüten und reifen Knollen dann passen, probiere ich sie doch mal. 🙂

    Auch sonst passt das Verhalten meiner „Sonnenblume“ zu dem, das Topinambur nachgesagt wird – absolut winterhart, braucht keine Pflege, verkraftet alles und neigt zum Wuchern. Insofern dürfte Topinambur ja eigentlich eine optimale Selbstversorgerpflanze sein, so lange man sie eingrenzen kann und nicht alles überwuchern lässt. Hab allerdings gehört, der hohe Inulin (nicht Insulin, sondern eine Vorstufe)-Gehalt soll bei Menschen, die nicht daran gewöhnt sind, vermehrt zu Blähungen führen, daher der volkstümliche Name „Furzknolle“ – aber das nehmen wir bei Bohnen ja auch in Kauf ;). In englischen Kochsendungen sehe ich relativ häufig, dass mit „Jerusalem artichoke“ (von girasole = Sonnenblume und dem angeblich artischokenartigen Geschmack der Knolle) gekocht wird, gern als Püree oder als Chips, also letztlich wie Kartoffeln. Selbst getestet habe ich das aber wie gesagt noch nicht! Viel Erfolg bei euren Topinambur-Experimenten!

    Christiane

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    1. „Furzknolle“ ist ja gut, das habe ich noch nie gehört 😀 Wir haben sie ja noch nicht probiert, also noch keine Erfahrungen damit gemacht – hoffentlich vertragen wir die Knollen überhaupt O_o 😀

      Ich werde auf jeden Fall Bilder von den Blüten machen, wenn sie dann kommen, und natürlich auch von der Ernte 😉

      Wenn die Knollen uns schmecken, dann ist es wirklich eine sehr dankbare Selbstversorger-Pflanze! Kaum Arbeit (eigentlich keine) und wächst trotzdem 😀 Naja, erstmal abwarten wie die Ernte ausfällt 🙂

      Liebe Grüße!

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  3. Die Blüten sind toll und wir haben schon Topinambur-Chips gegessen. Die waren lecker! Aufgrund der Größe sind sie nix für den Balkon, daher haben wir keine Erfahrungen….. 😉
    LG
    AnDi

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      1. Nicht selbstgemacht. Die waren mal in einer Gemüsechips-Mischung dabei welche wir probiert haben. 🙂
        Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
        AnDi

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  4. Ich hab mir vor Jahren Topinambur in den Garten geholt weil ich dachte es wäre im Herbst eine tolle Blüte für meine Bienen. Aber leider, die Bienen verschmähen sie. Außerdem fängt sie mittlerweile an zu wuchern und bin ständig mit dem Spaten hinterher, damit sie nicht überhand nimmt. Also Vorsicht!
    Am liebsten ist sie mir roh als Scheiben zum Salat oder in Öl ausgebacken.
    LG Arlene

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  5. Ich habe auch vor drei Jahren ein paar sehr verschrumpelte Topinamburknollen eingebuddelt und konnte mich bis dato jedes Jahr zunächst über wunderschöne gelbe Blüten und dann über jede Menge Knollen freuen. Sie sind klein und schrumpelig, daher auch in der Küche eher mühsam zu bearbeiten. Aber ich liebe Topinambur-Sahne-Suppe. Einfach ein Traum. Auch als Püree finde ich sie lecker. Roh kenne ich sie auch, schmecken auch – ich vertrage sie so aber nicht besonders gut.
    Das mit dem Wildwuchs der Pflanzen ist leider wirklich ein Problem. Ich versuche jedes Jahr wirklich alle Knollen aus der Erde zu bekommen. Aber – sie kommen jedes Jahr wieder, und auch immer üppiger. Also mein Tipp – Wurzelsperre ist ein Muss. Besonders wenn du noch etwas anderes als Topinambur haben willst. Sie haben letztes Jahr mein Staudenbeet komplett eingenommen. Und auch dieses Jahr gehen sie, sogar Meter davon entfernt, auf. glg Ina

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    1. Verschrumpelt waren sie bei uns auch ganz schön, aber scheinbar haben sie ja einen enormen Überlebenswillen 😀

      Ohje, ich hoffe, dass wir in diesem Jahr dann alle aus der Erde bekommen! Ein ähnliches Problem haben wir immer wieder mit Kartoffeln, da unser Garten vorher ein Kartoffelacker war, und immer noch überall ständig kleine Kartoffelkeimlinge sprießen 😀

      Liebe Grüße!

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