Gurken im Anmarsch

Als es am 09. April hieß: „Jetzt werden die Gurken ausgesät!“, konnte ich es kaum noch abwarten, schonmal den Dill pflücken zu gehen, um einen leckeren Gurkensalat daraus zu machen. Aber es sollte noch ein wenig dauern.

Also kamen erstmal

7x Mexikanische Minigurke (aus einem Samentauschpaket)

6x Marketer (aus einem Samentauschpaket)

4x Little Potatoe (aus einem Samentauschpaket)

in Zeitungsröllchen (hier der Link zur Anleitung)

unter die Erde. Jedoch kam dort sehr sehr lange nichts, was mich dazu veranlasste, Dreschflegel-Saatgut zu konsultieren und die Freilandgurke „Soo yoo long“ zu bestellen, welche daraufhin auch prompt ausgesät wurde.

Nachdem aber kurz drauf die Sonne für einige Tage schien, keimten nun auch die Gurken aus dem Samentauschpaket, sodass wir 1000 junge Gurkenpflänzchen hatten. Von jeder Sorte sind einige am Start, leider von der Little Potatoe nur 3-4, auf die vor allem Hanni stets ein Auge drauf warf und ziemlich gespannt war, was draus wird.

Am 12. Mai wurden dann alle Gurken ausgepflanzt. Bis auf die Little Potatoes, welche ich zu dem Zeitpunkt aufgrund der mickrigen Entwicklung bereits abgeschrieben hatte, kamen alle jungen Pflänzchen ins vorbereitete Beet mit Rankhilfe. Die Erde wurde im vergangenen Herbst mir reichlich Pferdemist gedüngt und über Winter mit einer Mulchdecke abgedeckt, welche ich kurz vor der Pflanzung leicht einharkte.  In der Mitte des Beetes wachsen übrigens die Gemüsezwiebeln der Sorte Exhibition und in die Ecken des Gurkenbeetes wurde Borretsch gesetzt…den seht ihr hier:

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Borretsch am 31.07.2016…. ein Magnet für unsere fleißigen Bienen und deren verwandte Artgenossen, die Wildbienen.

Doch leider war der Stand zu Anfang Juni sehr enttäuschend 😦 Von den wenigen Pflänzchen der Sorte Little Potatoe hat nur eine überlebt, die jedoch eher vor sich hinvegetierte und keine Anstanden machte, sich noch zu berappeln. Bei den restlichen Pflanzen sah es auch nicht besser aus. Vor allem die mexikanischen Minigurken sind (bis heute) nicht viel gewachsen und auch wenn es bei dieser Sorte immer heißt „Gedulde dich! Die kommt schon noch!“, so habe ich hier tatsächlich die Hoffnung aufgegeben.

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Die mickrigen Gurkenpflänzchen der Sorte „Soo yoo long“ am 26.05.2016. Eher traurig als alles andere 😦

 

Auch das Gurkenbeet wurde Opfer des Hagelsturms, der unseren halben Garten verwüstete und viele Pflanzen ihrer Spitzen beraubte, was insbesondere bei den Gurken, die so langsam in die Gänge kamen, zu einem Wachstumsstopp führte. 

Nach einigen Düngungen mit Brennnesseljauche und ein paar Sonnenstunden vor etwa 2 – 3 Wochen kamen jedoch endlich die Blüten und nach ihnen . . . .richtig! Die Gurken! Und seht selbst, was wir, trotz anfänglicher Probleme, noch an Gurken dieses Jahr ernten können:

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Die einzige Überlebende der kleinen Kohorte an „Little Potatoe“ am 31.07.2016. Details im nächsten Foto!
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Und hier sieht man schon ganz gut, woher der Name dieser ungewöhnlichen Gurke stammt 🙂 Wobei der Name Little Kiwi auch gut passen würde!

Und hier einmal das Gurkenbeet: 

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Eine Reihe Soo yoo long am 31.07.2016. Leider nicht wirklich groß, sodass nicht wirklich viele Früchte an einer Pflanze reifen können, aber bei etwa einem Dutzend Pflanzen ist der Ertrag dann doch ausreichend. 
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Und hier einmal im Detail! Die Stacheln kann man, wenn man möchte, vor der Zubereitung einfach abschnippeln… ich habe sie bisher immer dran gelassen. Haben mich nicht gestört 🙂

Im kommenden Jahr werde ich die Gurken auf einen Wall pflanzen, der einem dicken Kern aus frischem Pferdemist enthalten wird. Wird dann der Düngung und im Frühjahr als „Heizung von unten“ dienen.  Und ebenso muss sich da was an der Bewässerung ändern. Vielleicht sollte ich es mal wie bei den Tomaten probieren und einen kleinen Topf direkt neben jede Pflanzen im Boden versenken. Dann kommt das Wasser direkt bei den Wurzeln an… wie löst ihr das bei den Freiland-Gurken? 

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Detailaufnahme von der Gurke „Marketer“. Ich muss auf jeden Fall nochmal meinen Saatgut-Vorrat durchstöbern, ob ich da noch welche von habe. Sonst werde ich eine Gurke ausreifen lassen müssen. Schließlich soll die Gurken-Odysee im kommenden Jahr weitergehen. 

Soviel zum bisherigen Stand der Dinge. Ich habe leider gestern Abend vergessen noch Bilder von der mexikanischen Minigurke zu machen, aber glaubt mir… das lohnt sich nicht… 😦 vielleicht rafft sie sich ja noch auf! 

Habt ihr noch Gurkensorten, die ihr mir definitiv für den Freiland-Anbau empfehlen könnt? Und/oder habt ihr irgendwelche außergewöhnlichen Sorte, die von der 08/15-EU-Gurke so stark abweichen, dass man erstmal überlegen muss, was da gerade auf dem Teller liegt? Dann schreibt doch einfach eben einen Kommentar 🙂 

9 Gedanken zu “Gurken im Anmarsch

  1. …ich habe nur fünf, sechs gewöhnliche Gurkenpflanzen, die an einem Zaungitter hochwachsen, das mögen sie, und ernte momentan fast täglich eine Gurke…die Gurken stehen zwischen den Tomaten und sie vertragen sich gut miteinander, gegossen werden sie täglich reichlich…sie wurden im Gewächshaus vorgezogen und Anfang Mai ausgepflanzt…

    …ich dachte immer Gurken und Zwiebeln vertragen sich nicht, aber vielleicht habt ihr ja andere Erfahrungen gemacht…

    …was die Sorte betrifft, da muss ich mal nachschauen, ich schreibe es Euch das nächste Mal…

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  2. Wir haben immer eine Pflanze Schlangengurke die uns täglich mehr Gurken beschert als wir essen können und 2-3 Einleger, davon verschenke ich dann auch nochmal etliche. Ich staune also eher wenn jemand mehr als 3-4 Gurkenpflanzen hat und keine Großfamilie oder Tiere, denen man das füttern kann.
    Was ICH gerne nochmal hätte wäre eine samenfeste Schmorgurke. Die Pflanzen sitzen bei uns ganz normal im Hochbeet (Astwerk/Rinderdung/50-50 Humus) und werden nur bei äusserstem Bedarf gewässert.
    Es gibt ja viele tolle exotisch aussehende Gurken, ich bestaune die auch immer wieder – aber schmecken die echt besser/anders/exotischer?
    LG Oli

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    1. Also einen geschmacklichen Unterschied mag ich schon festzustellen. Ob sich der jedoch lohnt, kann ich schlecht abschätzen, da es halt dann doch nach Gurke schmeckt. Und da wir die Samen im vergangenen Winter über Tausch etc. bekommen haben, war so ein Exot ein Versuch wert. Und er scheint das Klima hier gut zu vertragen!
      Und dass wir so viele Pflanzen haben, hätte uns in diesem Jahr eigentlich auch in Gurken ertränken lassen müssen, aber so richtig wollen die nicht. Gibt zwar pro Pflanze etwa 2 reife Früchte die Woche, aber die nicht so riesig, sodass wir mal 3-4 zu einem Salat für 2 Leute verarbeiten.

      Und im kommenden Jahr werden wir auf jeden Fall auch Einlege-Gurken anbauen (müssen). Wir beschäftigen uns in diesem Jahr verstärkt mit dem Einmachen/Einkochen, da wir uns echt schwarz geärgert haben, als wir im Hungry Gap Gemüse kaufen mussten… Kannst du uns da eine ertragreiche und resistente Sorte empfehlen? Und vielleicht nochmal sofort einen Tipp dabei wie du die einlegst? Haben noch viel zu lernen 😉

      Grüße!

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      1. Ich habe als Einlegegurken ‚Extra Early Green Prolific‘ und ‚Vorgebirgstraube‘ – beide habe ich jetzt im zweiten Jahr und bin zufrieden. Ich kämpfe mich mal durch das Dickicht und sehe nach welche mir besser gefällt – sofern ich das Schild finde.
        Ich fermentiere die Gurken ja meist als Knoblauchgurken, Gewürzgurken, süß-sauer aus dem Gärtopf. (Rezepte sind auf meiner Webseite) Nachteil ist, dass sie sich so (abhängig von der Raumtemperatur und Jahreszeit des Einlegens) nicht ewig halten. Meine Empfehlung wäre die frühen Einlegegurken einzukochen in Essigsud (das perfekte Rezept suche ich auch noch) und die späten dann eben im Gärtopf zu fermentieren.
        Und die ‚Hungry Gap‘ wird mich dieses Mal noch mehr ärgern als die letzte. Was Lagergemüse angeht sind wir echt schlecht aufgestellt dieses Jahr. Ein Jammer.

        Drücke euch die Daumen und bin gespannt, wie es bei euch läuft.

        LG Oli

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  3. Das ist ja herrlich…jetzt schau ich öfter hier rein um zu vergleichen wie es deiner Mexikanerin geht. Ob sie schneller wächst als unsere..lach
    Wir sind zu ungeduldig und mußten schon mal testen.
    LG
    Ellen

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    1. Die Tage werde ich mal ein Foto hochladen. Ich habe habe mir heute Fotos von den mex. Minigurken von anderen Gemüsegärtnern in diesen Tagen angeschaut und echt gestaunt. Also entweder der Standort ist echt mies oder aber die Düngung/der Boden ist nicht ausreichend/falsch.
      Aber ich habe sie noch nicht aufgegeben 😉 Und im nächsten Jahr gibt es auf jeden Fall noch einen Versuch!
      LG, Micha

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  4. Wir hatten letztes Jahr hatten wir auch mexikanische Mini-Gurken: ein Flop in unseren Augen… Wuchsen nicht richtig und geschmacklich waren sie auch nicht der Renner!
    Dann hatten wir noch Inka-Gurken. Die waren schon besser, sind aber wohl nicht wirklich für die Balkongärtnerei geeignet, denn sie werden normalerweise riesig und tragen jede Menge Früchte. Klein kann man sie roh essen, groß kann man sie gut füllen. Und hier kann man sogar die Blätter essen! Schau mal hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Cyclanthera_pedata
    Über die indische Netzgurke haben wir mal was im TV gesehen. Sie soll echt lecker schmecken, ist aber nicht für den Balkonanbau geeignet. Hier findest Du was über diese Pflanze: http://www.templiner-kraeutergarten.de/Gurke-Sikkim-Indische-Netzgurke-Bio-Saatgut
    Toi toi toi für die Gurkenernte!! 🙂
    Viele Grüße
    AnDi

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    1. Danke für die Tipps!
      Über die Inka-Gurke bin ich auch schonmal gestolpert, jedoch habe ich in diesem Jahr damit gezögert, weil ich auf dem kleinen Raum, der für die Gurken zu Verfügung stand, möglichst viel ausprobieren werde. Aber da ich im kommenden Jahr ertragsmäßig die Gurken schon noch ausbauen möchte, wäre die Inka-Gurke sicherlich ne gute Alternative!
      Danke sehr!

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