Kein Happy End

Was ich gerne in meinem Garten haben wollte, obwohl ich eigentlich nichts damit anfangen kann:

ein Johannisbeerbäumchen 🙂

Das hatten meine Eltern schon als ich noch ein Kind war im Garten, und ich erinner mich gut daran, wie ich und mein Bruder im Sommer die Beeren gepflückt haben. Mein Bruder, der im Juli Geburtstag hat, bekommt seit seinem ersten Geburtstag jedes Jahr eine superleckere Johannisbeertorte! Das hat schon Kultstatus – und auch deshalb durften Johannisbeeren in unserem Garten auf keinen Fall fehlen 🙂

Da Johannisbeeren noch im Winter umgepflanzt werden sollen, war das das erste, worum wir uns kümmerten. Den Garten haben wir im Oktober übernommen, und bereits Ende November kauften wir ein kleines Johannisbeerbäumchen mit roten Beeren der Sorte „Jonkheer van Tets“, um es schonmal einzupflanzen auf die ansonsten noch kahle Fläche! Tja – kaum eingepflanzt ruft unser „Gartenvermieter“ an und fragt, ob wir nicht einen seiner roten Johannisbeersträucher übernehmen wollen 😀 Auch ein Jonkheer van Tets, nur ein wenig größer! So hatten wir also zwei Stück – aber wir hatten ja auch noch eine Menge Platz und haben den Strauch gerne übernommen!

Kurze Zeit später rief uns unser Gartenvermieter an um uns auch noch seinen schwarzen Johannisbeerstrauch der Sorte „Dr. Bauers Ometa“ anzubieten 😀 Da sagten wir natürlich auch nicht nein, und – zack -, hatten wir plötzlich eine kleine Armee von Johannisbeerbüschchen 😀

Anfang März zeigten sich an den dreien erste Knospen und Mitte März düngten wir die drei ordentlich mit Pferdemistkompost vom Ponyhof 🙂

Nun ja – der erste Läusebefall ließ nicht lange auf sich warten. Recherchen ergaben, dass die sogenannte Blasenlaus (weil sie Blasen auf den Blattoberflächen macht) unsere Johannisbeeren (insbesondere die große rote) zu ihrem neuen Zuhause auserkoren hatten. So weit aber in Ordnung, weil sie ja die Blätter befallen und nicht die Früchte, und soweit ich weiß auch erstmal keinen Schaden (bzgl. der Früchte) anrichten. Natürlich trotzdem nicht schön, aber noch ein akzeptables Problem 🙂 Die Früchte wuchsen bis Mai ganz wunderbar! Auch hier haben wir wieder viel gelernt, nämlich:

  • Johannisbeeren freuen sich über Pferdemistkompost!
  • schwarze Johannisbeeren tragen an einjährigen Trieben und
  • rote an zwei-/dreijährigen

Wer genau aufgepasst hat, ahnt schon, dass unser gekauftes Bäumchen deshalb echt mickrig war!!! Die Beeren daran konnte man an einer Hand abzählen – aber gut, dass hätten wir ja auch wissen können und ist ja auch nicht weiter schlimm 🙂 Schließlich hatten wir ja noch zwei reich tragende andere Johannisbeeren….

Haha…dachten wir – doch sobald die ersten Beeren einen leicht rötlichen Schimmer bekamen, kamen auch die Vögel (insbesondere die Amseln und die dicken Tauben), auf die Idee, es mal mit ihnen zu probieren. Und scheinbar waren sie begeistert! Ich hatte mich gegen ein Netz über den Sträuchern gesträubt, weil ich nicht wollte, dass sich Vögel drin verheddern und weil ein paar geklaute Beeren ja auch nicht weiter schlimm sind – aber dann waren von einem Tag auf den nächsten alle Beeren fort 😦 Zunächst am roten Strauch und (weil der ja dann leer war) auch bald darauf am schwarzen!

So sieht also unsere Johannisbeerernte dieses Jahr aus:

Jonkheer van Tets - kahlgepickt :)
Jonkheer van Tets – kahlgepickt 🙂

Da haben uns die Vögel tatsächlich einen Strich durch die Rechnung gemacht! 😀 Aber da ich Johannisbeeren ohnehin nicht so gern mag, konnte ich das gut verkraften – und hab sofort meine Erdbeeren mit einem Vogelsicheren Netzsystem gesichert!!! Im nächsten Jahr werden wir die Sträucher auf jeden Fall mit einem Netz sichern, damit wir dann auch noch etwas davon haben 🙂

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