Zwiebeln, Zwiebeln & noch mehr Zwiebeln

Nachdem wir sehr unzufrieden die Zwiebel-Ausbeute des letzten Jahres in kurzer Zeit aufgebraucht haben (es waren leider zu wenige und leider auch oft sehr kleine Zwiebeln), musste der Zwiebel-Masterplan für 2016 her. Also setzte ich mich dran und überlegte, was wohl im letzten Jahr falsch gelaufen sein könnte. Und dies sind wohl die Fehler, die ich gemacht habe:

Steckzwiebeln (Stuttgarter Riesen):

Der Stecktermin Anfang Dezember war wohl leider viel viel zu spät, sodass die Zwiebeln versuchen mussten, in den kältesten Monaten des Winters aus der Erde zu kommen. 

Saatzwiebeln (Stuttgarter Riesen & Dunkelblutrote)

Ich habe leider nicht bedacht, dass die im Frühling 2015 gesäten Zwiebeln in der Saison 2015 wohl nicht groß genug werden und eher als Steckzwiebeln für 2016 dienen könnten. Also hier einfach leider viel zu spät gesät.  

Winterheckenzwiebel (Freddy):

An sich ist hier im Anbau nichts schief gelaufen. Die paar Pflänzchen entwickelten sich prächtig und das Röhrenlaub, das man hier zum Essen schneidet, war reichlich vorhanden. Jedoch nachdem wir im Sommer und Herbst einiges an Zwiebelgrün frisch für unsere Salate genommen haben, wurde mir im Spätherbst letzten Jahres dann doch bewusst, dass wir in Anbetracht der generell eher miesen Zwiebel-Situation wohl einiges von Freddy einfrieren sollten. Also schnitt ich Freddy radikal zurück, um möglichst viel Zwiebelgrün für den Winter zu haben. Die Pflänzchen haben diese Radikal-Kur gut überlebt und ich konnte aus fünf oder sechs Pflänzchen, die alle zu einem kleinen Hort angewachsen waren, etwa 25 Winterheckenzwiebeln machen. Hierzu grub ich die Freddys aus, teilte vorsichtig mit den Händen den Hort in mehrere Einzel-Zwiebeln und pflanzte diese wieder ein. Ein paar der neuen Freddys gingen an einen Freund, der Rest landete wieder in unserem Garten. In diesem Jahr muss mehr geerntet und auch schon während des Sommers eingefroren werden!

Also musste ein Plan her und dies hier ist die bisherige Umsetzung: 

Masterplan 2017: Zwiebelgewächse

Steckzwiebeln ( Senshyu Yellow (weiß) und Electric (rot)):

Diese wurden diesmal bereits im Herbst in insgesamt drei Reihen á 4,50 m gesteckt und sind auch über den Winter schon gut aus der Erde gekommen. Sie können sich zwar nicht mit den Prachtzwiebeln unseres Garten-Vermieters messen (Der kann zaubern! Ich sag’s euch!), jedoch wesentlich besser entwickelt als im letzen Jahr. Neben dem eigentlichen Zwiebel-Beet (wo auch in diesem Jahr wieder einige Reihen Möhren hinzustoßen werden) wurden auch noch Steckzwiebeln, die übrig waren, zwischen einige Erdbeeren gesteckt. Außerdem wurden noch einige Nachzügler Anfang März um ein Tomatenbeet drumherum als Umrandung, abwechelnd mit Knoblauch, in der Erde versenkt. Und hier mal nach so viel Text einige Bilder: 

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Die gesteckten Zwiebeln Anfang März. Zu diesem Zeitpunkt schon besser als im Juni des letzten Jahres! 🙂
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Hier ein Blick „auf“ das Zwiebel-Möhren-Beet Mitte April. Zwischen den Steckzwiebeln (in der Mitte übrigens die roten Electric, deren Namen ich garnicht mag 🙂 ) wurden auch mittlerweile einige Möhren gesät. Das restliche Möhren-Saatgut von 2015 rechts von den Roten und links davon Kurzmöhre „Duwicker“ aus dem Tauschpaket sowie eine bunte Möhrenmischung – ein Weihnachtsgeschenk!
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Eine Detailaufnahme einer roten Steckzwiebeln aus dem Erdbeer-Beet. Man sieht zwar nicht viel Neues, aber mir gefiel das Bild so gut.. ich musste es einfach hochladen!

Also soviel zu den Steckzwiebeln! Das sollte ja wohl hoffentlich für den/die einen oder anderen Flammkuchen, Zwiebelsuppe und Quiche Lorraine ausreichen 🙂

Saatzwiebeln (Exhibition):

Wie sieht das aus mit Saatzwiebeln in 2016? Tja, da greife ich dieses Jahr zu unfairen Mitteln: Gemüsezwiebel Exhibition. Eine Gemüsezwiebel, deren maximale Größe mit etwa 1,0 – 1,5 Kilo pro Zwiebel (!) angegeben wird. Voraussetzung hierfür: frühe Aussaat und ausreichend Dünger. 

Also wurden im Februar im Hause Eden schon die ersten „Zwiebelchen“ gesät und schließlich Anfang März 24 Stück schon in kleine Töpfchen pikiert. Vergangenen Sonntag (Mitte April) kamen diese nun ins Beet 🙂 Ab Mai werden die Exhibitions jeden Monat einmal eine Kopfdüngung mit Brennnesseljauche erhalten und ob dann am Ende des Jahres wirklich die geplanten Ein-Kilo-Zwiebeln dabei rumkommen, werden wir ja dann sehen. Leider habe ich hier keine Bilder… aber ich werde nächste Mal im Garten welche machen. Erwartet jedoch nicht zuviel… noch wiegt ein Pflänzchen keine 10 Gramm und sieht nicht anders aus als jedes anderes Zwiebelgewächs auch!

Winterheckenzwiebeln (Freddy): 

Wie gesagt: Aus fünf wurden etwa 20 Stück! Freddy erfreute uns dieses Jahr schon ganz früh und war mit so das erste Grün, welches unserem Garten ein wenig Farbe im trüben Frühjahr gab! Aber seht selbst:

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Eine von zwei Reihen Freddy an einem Frühlingstag. Neben dem jungen Spinat und den ergrünenden Johannisbeeren sind dies die wenigen grünen Stellen im Garten Eden 🙂

Und was ist 2017?

Und da ich den gleichen Fehler nicht nochmal machen möchte und Hannah und ich auf dem Weg sind, unser Saatgut möglichst unabhängig selber zu vermehren, werde ich einige der diesjährigen Zwiebeln aussamen lassen. Zusätzlich habe ich vom restlichen Saatgut des letzten Jahres sowie das Exhibition-Saatgut nun auf ein kleines Anzuchtbeet gesät, um im Sommer oder frühen Herbst die Steckzwiebeln für das kommende Jahr zu gewinnen:

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Recht unspektakulär: Links neben der Schnur die Exhibition-Steckzwiebel-Aussaat und rechts davon die letzen Stuttgarter Riesen und Dunkelblutroten.

Wie sind eure Zwiebel-Pläne dieses Jahr? Vertraut ihr auf die gesteckten Zwiebeln vom letzten Herbst? Nennt ihr Winterheckenzwiebel eurer Eigen oder ist euch die feine Schnittlauch-Würze am liebsten? Schreibt einen Kommentar wenn ihr was loswerden wollt!

PS: Über Knob- und Schnittlauch werde ich im Laufe dieser Saison sicherlich auch noch was schreiben!

 

10 Gedanken zu “Zwiebeln, Zwiebeln & noch mehr Zwiebeln

  1. Wir haben Winterhecke und Etagenzwiebeln sowieso und Steckzwiebeln und Schalotten habe ich vor ein paar Wochen gesetzt. Die werden prima nur habe ich früh im Jahr keine ‚richtigen‘ Zwiebeln und es sind immer zu wenig. 😦
    Benutzt ihr tierischen Dünger? Das nicht zu tun könnte ein Problem sein, was ich spontan ausmachen kann. Ach ja, Saatzwiebeln sind bei mir noch nie was geworden, vermutlich klappt das erst, wenn ich eigenes Saatgut benutze.
    Abgesehen davon mache ich dieses Jahr sowohl bei den Schalotten als auch bei den Zwiebeln einen Sortenvergleich mit F1-Hybriden, mal sehen, wie das ‚Teufelszeug‘ abschneidet. Man muss ja wissen, worüber man meckert. 😉
    Liebe Grüße, Oli

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    1. Guten Abend Oli!

      Danke für deinen ausführlichen Kommentar! Der tierische Dünger (wir nutzen im Garten Pferdemist) verbietet sich bei uns im Steckzwiebel-Beet aufgrund der Mischkultur mit Möhren. Oft holt man sich dann Maden an Möhren, wenn das Beet mit Mist gedüngt wurde. Und da haben wir lieber kleine Zwiebeln 😉
      Und die Etagenzwiebel reizt mich auch 😀 Wie groß werden denn diese oberirdischen Zwiebeln überhaupt? Ich stelle mir vor, diese kleinen runden Dinger dann als ganze Knolle zusammen mit Frühkartoffeln, einem Stück Butter und frischem Dill in der Pfanne anzubraten… Vielleicht muss ich noch Etagenzwiebel-Saatgut für diese Saison besorgen. Wie lange brauchen diese wohl, bis sie Früchte tragen? Hast du Erfahrungen? LG, Micha 🙂

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      1. Ich habe fertige Zwiebeln von einer Bekannten bekommen. Etagenzwiebeln blühen ja normalerweise nicht, bilden ergo keine Samen – und wenn sind die angeblich meist steril – sondern bilden eben diese kleinen Brutzwiebeln. Mehrjährige bzw. sich immer wieder selbst erneuernde Zwiebelpflanzen sind einer der Vorteile für mich – und dann ist es natürlich witzig, die Luftzwiebeln im Ganzen in schnelle, leichte Sommergerichte à la was gerade geerntet werden musste zu werfen. Wenn meine diesjährigen soweit sind, können wir ja sonst einen kleinen Pflanzen- oder Samentausch machen. Im Laden sind Etagenzwiebeln abnorm teuer.
        Liebe Grüße, Oli

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    1. Hallo Florian!
      Wann hast du sie denn gesetzt? Und bist du sicher, dass die noch groß genug werden in dieser Saison?
      Und bezüglich roten Bio-Steckzwiebeln könntest du dir ja vielleicht Bio-Saatgut holen, aussäen und im Herbst dann die kleinen Knollen rausholen. Dann hast du schonmal das Steckgut für das nächste Jahr!

      LG, Micha 🙂

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  2. Hallo,
    da wir unseren Acker in diesem Jahr neu anlegen werden wir es wohl allenfalls schaffen Zwiebeln zu säen die dann 2017 erntereif sind. Auch die Winterheckenzwiebel wird bei uns am Start sein. Wir sind schon sehr gespannt 🙂 Allerdings ist es schade dass unser Wetter nun so schlecht ist. 😦

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    1. Hallo Jacqueline!
      Also auf die Winterheckenzwiebel freut euch schon mal! Die ist also Zwiebel an sich und ganz fein geschnitten als Würze sehr sehr schmackhaft… und außerdem macht sie sich echt gut im Beet. Ich finde immer so ein bisschen wie eine Hand, die sich gen Himmel streckt 🙂

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  3. Freddy haben wir auch ausgesät. Drei Mini-Pflänzchen sind aktuell am Start und wir werden sie bald auf den Balkon setzen. Mal sehen wie sie sich dort schlagen werden!
    Wir drücken die Daumen für die eigene Saatgutgewinnung! Finden Euer Engagement echt super und sind gespannt ob alles klappt wie geplant.
    Viele Grüße, auch an Hannah
    AnDi

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